DDR-Kolloquium im Wintersemester 2022/23

Vortrag von Dr. (soz.) Theresa Entringer – und Laura Buchinger (M.Sc. Psychologie)

Das Ausmaß des Leidens durch psychische Erkrankungen ist für einzelne Betroffene immens — aber auch die gesellschaftlichen Kosten aufgrund von psychischen erkrankungen sind erschütternd. Aus diesem Grund hat die WHO psychische Erkrankungen als ein erhebliches Gesundheitsrisiko eingestuft. Einen wichtigen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben die Lebensbedingungen der Menschen. Während der Ost-West-Teilung Deutschlands unterschieden sich diese erheblich zwischen den beiden getrennten Staaten. Doch mit der Angleichung der Lebensbedingungen sollten sich auch Unterschiede hinsichtlich der psychischen Gesundheit nivellieren.

Der Vortrag bietet einen umfassenden Überblick über die psychische Gesundheit in Deutschland nach der Wiedervereinigung. Auf der Grundlage von Daten des Sozio-oekonomischen Panels, einer seit 1984 (in Ostdeutschland seit 1990) jährlich durchgeführten, repräsentativen Panelstudie über 15.000 deutsche Haushalte, berichtet der Vortrag über die Prävalenz psychischer Erkrankungen in West- und Ostdeutschland über 30 Jahre hinweg. Erbietet insbesondere Einblicke in die allgemeine psychische Gesundheit, die Lebenszufriedenheit, das affektive Wohlbefinden, die Angst- und Depressionssymptome, die Einsamkeit und die erhaltenen formalen Diagnosen einer psychischen Störung. Die Lebenszufriedenheit unterschied sich beispielsweise unmittelbar nach der Wiedervereinigung erheblich zwischen den beiden Teilen Deutschlands. Im Laufe der letzten Jahrzehnte verringerte sich diese Kluft jedoch erheblich, aber die Unterschiede bleiben bestehen. Ähnliche Muster finden sich bei den anderen Indikatoren für psychische Gesundheit. Der Vortrag beschreibt diese Muster unter Berücksichtigung anderer Variablen wie Geschlecht, Alter, Einkommen und Bildungsniveau und bietet eine integrative Zusammenfassung aller Ergebnisse und vergleicht diese mit den Ergebnissen langjähriger Panelerhebungen außerhalb Deutschlands. Der Vortrag schließt mit einer Diskussion möglicher Erklärungen, einem Ausblick und Empfehlungen für politische Entscheidungsträger.

Laura Buchinger (M.Sc. Psychologie)
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Dr. (soz.) Theresa Entringer
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Der Eintritt ist frei – wir bitten um Anmeldung zur Teilnahme bei helena.hotopp@sfu-berlin.de

Department Psychologie
Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin
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