Diplom-Psychologin Claudia Brockmann stellt das Berufsfeld der Kriminalpsycholog*innen im Landeskriminalamt vor.

Warum tötet ein Mensch nach einer Trennung seine*n Ex-Lebenspartner*in oder gar seine eigenen Kinder, wenn doch die Mehrzahl von Scheidungen mehr oder weniger problem- und gewaltlos verläuft? Hätte man es im Vorwege erkennen können oder sogar müssen? Was hätte die Tat verhindern können? Wird der Geiselnehmer seine Drohung wahrmachen und eine Geisel erschießen, wenn seine Forderung nach einem Fluchtauto nicht erfüllt wird? Plant dieser Mensch einen Anschlag oder einen Amoklauf? Wie kommt ein Mensch dazu, ein falsches Geständnis abzulegen? Woran kann man erkennen, ob jemand lügt? Was ist das für ein Mensch, der Kinder entführt und sexuell missbraucht? Warum hat der Täter die Leiche zerstückelt – so und nicht anders? Ein Mensch steht auf einer Brücke & droht zu springen. Was mag ihn dazu bewegt haben? Was kann ihn davon abhalten?

Fragen, die sich die Polizei immer wieder stellt und beantworten muss, um ihrem Auftrag der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung gerecht zu werden. Einen Beitrag dazu leistet die Kriminalpsychologie, die in dem Vortrag von Frau Brockmann näher vorgestellt wird. Am Beispiel des Landeskriminalamtes Hamburg wird aufgezeigt, wie umfassend die Aufgabengebiete der Kriminalpsychologie sind und was das „Handwerkszeug“ ist, um ihnen gerecht zu werden.

Die Dozentin: Dipl.-Psych. Claudia Brockmann
Brockmann begann 1987 unmittelbar nach ihrem Diplom an der CAU zu Kiel als Mitarbeiterin im Polizei-Psychologischen Dienst der Polizei Hamburg. 1994 übernahm sie Leitungsfunktion und 2005 wurde sie Dienststellenleiterin des Fachkommissariats LKA 21 „Kriminalpsychologische Einsatz- und Ermittlungsunterstützung“ mit den drei Sachgebieten Operative Fallanalyse (LKA211), Kriminalpsychologie (LKA212) und Risikoeinschätzung (LKA213) mit insgesamt 12 Kriminalbeamt*innen und 4 Kriminalpsycholog*innen. Sie erstellte zahlreiche Täter*innenprofile und war beteiligt an zahlreichen – auch spektakulären – Einsätzen wie der des Kaufhauserpressers Dagobert, die Reemtsma-Entführung und die Suche nach dem flüchtigen Sexualmörder Thomas Holst.

Anmeldung: office@sfu-berlin.de

*Zuhörer*innen aller Fachdisziplinen sind herzlich eingeladen.