Nikolai Okunew untersucht Heavy Metal in der DDR als Variante einer globalen Popkultur. Forschungsleitend ist die Hypothese einer durch Musik vermittelten Kulturwelt, die Blaupausen für neue Subjektformen bereitstelle, die mit der sozialistischen Sinnwelt in Konflikt gerieten.
Weniger explizit politische Forderungen der Heavy-Metal-Fans förderten die Gegnerschaft zwischen ihnen und der DDR als abweichende ästhetische Vorstellungen und mit diesen zusammenhängende Praktiken. Die jungen „Heavys“ sind auch deswegen relevant, weil sie sich mehrheitlich aus der ideologisch bedeutenden Gruppe der Facharbeiter rekrutierten, sondern auch – so eine zweite These – weil die Existenz dieser (ästhetisch) extremen Minderheit weiterhin von den Bedingungen in der DDR geprägt war.
Nikolai Okunew ist ehemaliger Mitarbeiter des Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und seit Juli 2020 Projektmitarbeiter im Forschungsprojekt „Operative Psychologie“ an der Fakultät für Psychologie. |