Risiko- und Konfliktberatung für Nierenlebendspender*innen

Die Aufklärung an den Transplantationszentren war bisher unvollständig. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun im Januar dieses Jahres ein wegweisendes Urteil zur allumfassenden Aufklärungspflicht der Kliniken gegenüber Organlebendspender*innen gefällt.

Ralf Zietz, Vorstand der Interessensgemeinschaft Lebendnierenspende, war einer von zwei Klägern, die mit ihrer Klage beim BGH gegen aufklärende Ärzt*innen die Anwendung der sogenannten „hypothetischen Einwilligung“ im Bereich der Organlebendspende zu Fall gebracht haben.

Durch Nierenlebendspende erkrankt
Gesundheitliche Risiken im Zusammenhang mit einer Nierenlebendspende sind öffentlich wenig bekannt. Nur wenige Spender*innen trauen sich offen darüber zu sprechen. Physische Einschränkungen können psychologische Problemkreise nach sich ziehen. Allein der Konflikt vor der möglichen Organspende im Spannungsbogen zwischen der Hilfe für einen geliebten Menschen und dem eigenen hohen Risiko ist für die meisten Hilfsbereiten kaum aufzulösen. Ziel ist die positive Veränderung bei der Aufklärung, Auswahl, Betreuung und Absicherung von Nierenlebendspender*innen.

Positive Veränderung durch Aufklärung, Betreuung und Absicherung
Wenn eine deutliche positive Veränderung bei der Aufklärung, Auswahl, Betreuung und Absicherung der Nierenlebendspender auszumachen ist, ist dies entsprechend zu würdigen.

Die Einführungsveranstaltung informiert über mögliche Risiken, indem Betroffene ihre Erfahrungen schildern und regt zur Diskussion über Ansätze zur Risiko- und Konfliktberatung an.

 

Programmpunkte mit anschließender Diskussion

Ralf Zietz 17:00 Uhr: Persönlicher Erfahrungsbericht eines Nierenlebendspenders

Ralf Zietz
1. Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Nierenlebendspende
Nierenlebendspender mit Teilrente durch die gesundheitlichen Folgen einer Nierenlebendspende

 
Karl Möller 17:30 Uhr: Psychologische Aspekte der Nierenlebendspende

Karl Möller
Beisitzer „Gesundheitspolitik“ bei der Interessensgemeinschaft
Dipl. Psychologe & Psychologischer Psychotherapeut
Nierenlebendspender

 
Kathy Reboly 18:00 Uhr: Die Spender-Empfänger*innen-Dynamik aus psychoanalytischer Sicht

Dr. Katharina Reboly
Ass.-Prof. und Direktorin der SFU Berlin
Psychologische Psychotherapeutin & Psychoanalytikerin
Schwerpunkt: Transplantationspsychologie in Forschung, Lehre & Praxis
Mitglied in der Interessensgemeinschaft Nierenlebendspende