Lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere (LSBTIQ*) Personen sind durch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden politischen Maßnahmen mit besonderen Herausforderungen und Härten konfrontiert.

Im Vortrag wird eine von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld geförderte Online-Befragung von LSBTIQ*-Initiativen vorgestellt, die zum einen der Frage nachging, wie sich die Pandemie auf Community-Strukturen auswirkt, beispielsweise in Bezug auf Aktivitäten der Initiativen und den Kontakt innerhalb der Communitys. Zum anderen wurde beleuchtet, wie sich die Situation von LSBTIQ* selbst verändert hat, beispielsweise in Bezug auf die psychische und körperliche Gesundheit oder Gewalterfahrungen. Die allermeisten Menschen innerhalb der LSBTIQ* Communitys sind durch die Pandemiesituation stark belastet, wobei bestimmte Gruppen (z.B. LSBTIQ* of Color, geflüchtete LSBTIQ*, intergeschlechtliche Menschen) noch einmal besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Auf Ebene der Initiativen innerhalb der Communitys werden – wenn auch von einer Minderheit – allerdings auch neue Möglichkeiten durch die Pandemie berichtet.

Der Vortrag wird kommentiert von Vertreter*innen von Initiativen aus den LSBTIQ* Communitys.

Vorstellung der Studie

Ska Salden, Sigmund Freud PrivatUniversität Berlin

Frede Macioszek, Schwules Museum Berlin

Kommentare

Ibrahim Willeke, Gründer von SOFRA Cologne (Selbstorganisierte LSBTIQ* Gruppe von und für Geflüchtete und Migrant*innen)

Kira Splitt, Vorstand im Bundesverband Queere Bildung e. V.

Noah Rieser, aktiv bei TransInterQueer e.V., VIMÖ (Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich) sowie VARGES (Beratungsstelle für Variationen der Geschlechtsmerkmale)

Frede Macioszek ist wissenschaftliche*r Volontär*in im Schwulen Museum und seit einigen Jahren freiberuflich als Workshopreferent*in zu Themen rund um Geschlecht und Sexualität und ihrer Regulation, Klassismus, Verletzlichkeit und Hate Speech tätig. Wenn nicht gerade Corona ist, organisiert es selbst Hate Slams zu Homo-, Trans*- und Interfeindlichkeit im Netz.

Ibrahim Willeke ist ein 35-jähriger schwuler geflüchteter Aktivist aus dem Libanon. Er kam Ende 2015 als Geflüchteter nach Deutschland. 2016 hat er SOFRA Cologne gegründet, eine selbst organisierte Gruppe von und für LSBT Geflüchtete. Außerdem engagiert er sich für den Verein Rainbow Refugees Cologne. 2020 wurde er Vorstand, seit 2017 arbeitet er in der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Stelle für Lesben, Schwule und Trans* in NRW mit den Schwerpunkten Dokumentation, Empowerment und Intervention für LSBT Geflüchtete und Migrant*innen.

Kira Splitt ist seit 2018 Mitglied des Vorstands von Queere Bildung. Von 2012 bis 2019 war sie im queeren Bildungsprojekt SCHLAU Bonn aktiv und hat das Projekt viele Jahre koordiniert. Beruflich hat sie von 2014 bis 2019 für die Fachstelle Queere Jugend NRW gearbeitet. 2019 hat sie die Landeskoordination von SCHLAU NRW übernommen und koordiniert und stärkt seitdem die queere Bildungsarbeit in NRW.

Noah Rieser koordiniert den Bereich Inter* der Fachstelle Trans*Inter*Nicht-Binär bei TransInterQueer e.V., ist bei VIMÖ (Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich) sowie bei VARGES (Beratungsstelle für Variationen der Geschlechtsmerkmale) aktiv, ist systemische_r Berater_in in Ausbildung und lehrt (und lernt) in verschiedenen Formaten in akademischen und nicht-akademischen Kontexten zu queeren Themen.