9. November 2018, 16:00 – 20:00 Uhr
PTW Psychotherapiewissenschaft Symposium | Das Direktstudium der Psychotherapie

– Erfahrungen, Chancen, Bedenken und Zukunftsperspektiven für Europa

Im Rahmen des PTW Symposiums sollen die Erfahrungen, Chancen, Bedenken und Zukunftsperspektiven der europäischen Ausbildungssituation behandelt und die Expertise einschlägiger Ausbildungsforschung eingebracht werden. Die Weiterentwicklung eines neuen Heilberufs, der neue Kompetenzkreise mit sich bringt, ist im Entstehen.

Die Sigmund Freud PrivatUniversität (SFU) ist eine humanwissenschaftliche Privatuniversität und bietet das europaweit erste Vollstudium der Psychotherapie (Bachelor/Master/Doktorat/ Habilitation) an. Das Studium der Psychotherapiewissenschaft verbindet Forschung und Lehre, vermittelt theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten vermittelt. Im Rahmen der Novellierung des Psychotherapeutengesetzes wird in Deutschland die Direktausbildung zum*r Psychotherapeut*in diskutiert. Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit steht wegweisend, nachhaltig und paradigmatisch für die Entwicklungen des Faches zur eigenständigen akademischen Disziplin in ganz Europa.

Programm

16:00 Uhr: Begrüßung
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Dr. Katharina Reboly, Direktorin der SFU Berlin

16:15 Uhr: Die internationale Entwicklung der psychotherapeutischen Gesetzgebungen
Univ.-Prof. Dr. Alfred Pritz, Rektor der SFU
Mehr und mehr entstehen Psychotherapiegesetze, (Juni 2018 Malta, Juli 2018 Kroatien) oder sie werden novelliert wie in Deutschland. Dabei wird dargestellt, worin die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen. Die internationale Entwicklung hin zu einem gesetzlich geregelten Beruf für die Psychotherapie ist im Gange. Gerade wurden neue Gesetze verabschiedet, die die Berufsausübung von Psychotherapeut*innen regulieren. In anderen Ländern in Europa werden Gesetze oder Gesetzesänderungen vorbereitet. Wie sieht diesbezüglich die Situation in Russland, den USA, Südamerika, Asien und Afrika aus?

17:00 Uhr: Die Akademisierung der Psychotherapie in Lehre & Forschung, Praxis & Ausbildung
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Dr. Katharina Reboly, Direktorin der SFU Berlin
In einem Abriss werden die Hintergründe der Psychotherapiewissenschaft aufgezeigt, um weiter über wissenschaftstheoretische Entwicklungen den Bogen zu spannen zur Darstellung einer Psychotherapie als eigenständiges akademisches Fach. Die Entwicklungen der Psychotherapie als first profession etabliert sich hochschul-, berufs- und gesundheitspolitisch im europäischen Raum. Die Problemkreise und Herausforderungen des scientific practioners und der communities werden erwähnt.

17:30 Uhr: Psychotherapiesupervison in Deutschland und Europa: Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
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MA Matthias Sell, Psychologischer Psychotherapeut und Lehrtherapeut
Bei der Supervision von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Europa sind kulturell bedingte Spezifikationen und die unterschiedlich gesetzlichen Rahmenvorgaben zu berücksichtigen. Besonders wichtig erscheint hier ein relational-interaktioneller Fokus in der Supervision. Erfahrungen aus Supervisonstätigkeiten in Deutschland, Österreich, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Italien und Spanien werden im Hinblick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten dargestellt.

18:00 Uhr:  Pause

18:30 Uhr: Psychotherapie als Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland
| Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Georg Franzen
Psychotherapie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung ist in Deutschland fest verankert. Voraussetzung an der Teilnahme ist die sogenannte Fachkundeausbildung in einem Richtlinienverfahren (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder Verhaltenstherapie) mit der dann eine Eintragung in das Arztregister und eine Kassenzulassung erlangt werden kann. Der aktuelle Stand der Fachkundeausbildung, die Tätigkeiten in der kassenärztlichen Psychotherapiepraxis (Leistungssystem) und ein Blick auf die möglichen Veränderungen im Hinblick auf eine Novellierung des Psychotherapeutengesetzes werden vorgestellt.

19:00 Uhr: Wie viel Psychologie braucht die Psychotherapie?
| Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Benetka, Dekan für Psychologie an der SFU

19:30 Uhr: Podiumsdiskussion > Quo Vadis Psychotherapie in Europa?
| Moderation: Dr. Katharina Reboly, Direktorin der SFU Berlin
Diskussion der Referenten mit dem Publikum. Ausblick auf die Entwicklungen der Psychotherapie.

Redner

Univ.-Prof. Dr. Alfred Pritz gilt als einer der größten Wegbereiter für die Belange der Psychotherapie und die Psychotherapeuten. Ausgehend von den Entwicklungen in Österreich zur Professionalisierung bis hin zur Akademisierung der Psychotherapie, sein Leben und Wirken spiegelt ein grosses Stück Professionsgeschichte und Zeitgeschehen wider. Alfred Pritz arbeitete als Psychotherapeut in Wien und New York und lehrte unter anderem an den Universität Wien, Klagenfurt und Lemberg (Ukraine). Er ist Rektor und Professor an der Sigmund Freud PrivatUniversität SFU Wien Berlin Paris Mailand Linz Laibach und Präsident des World Council for Psychotherapy.
Dr. Katharina Reboly ist approbierte Psychologische Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin in niedergelassener Kassenpraxis in Berlin sowie Gründungsdirektorin der SFU Niederlassung in Berlin. Ein besonderes Intersse gilt der Etablierung der Psychotherapiewissenschaft im wissenschaftspraktischen und berufspolitischen Kontext in Österreich und in Deutschland, die Akademisierung der Psychotherapie in Lehre & Forschung, Praxis & Ausbildung sowie die psychodynamische Hochschulentwicklung.

Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Benetka ist Dekan für Psychologie an der Sigmund Freud PrivatUniversität. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Geschichte der Psychologie und Psychoanalyse sowie der theoretischen Grundlagen der Psychologie.
Publikationen (zuletzt erschienen)
*Gerhard Benetka & Hans Werbik (Hrsg.), (2018). Die philosophischen und kulturellen Wurzeln der Psychologie. Traditionen in Europa, Indien und China. Gießen: Psychosozial-Verlag
*Amrei C. Joerchel & Gerhard Benetka (Eds.), (2018). Memories of Gustav Ichheiser. Life and Work of an Exiled Social Scientist. Cham: Springer
*Gerhard Benetka, (2017). Die Psychoanalyse der Schüler um Freud. Entwicklungen und Richtungen. Wiesbaden: Springer
*Hans Werbik u. Gerhard Benetka, (2016). Kritik der Neuropsychologie. Eine Streitschrift. Gießen: Psychosozial-Verlag

Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Georg Franzen: Approbierter Psychologischer Psychotherapeut in niedergelassener Kassenpraxis, Klinischer Psychologe (BDP/DGPs), Psychoanalytiker (DGAP). Weiterbildungsermächtigung für Psychodynamische Psychotherapie, Lehrtherapeut, Supervisor und Gutachter für Psychotherapie (KBV). Mitglied im Aus-,Fort-und Weiterbildungsausschuss der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen. Langjähriges Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen – LG Niedersachsen. Departmentsleiter Psychotherapiewissenschaft und Leiter des Universitätslehrgangs Kunsttherapie an der SFU Berlin.
Matthias Sell MA, Psychologische Psychotherapeut, Lehranalytiker lebt in Hannover ist verheiratet und hat zwei Kinder im erwachsenen Alter. Er ist Lehrender Psychologische Psychotherapeut, Lehranalytiker für Psychodynamische Psychotherapie, Lehrender Transaktionsanalytiker für die Bereiche Psychotherapie, Organisation und Beratung undLehranalytiker für interaktionell-relationale Psychotherapie, lehrender Kunsttherapeut, er ist Leiter des Instituts INITA Hannover und Inhaber von MMT, Matthias Sell Management Training in Hannover. Auch ist er ausgebildeter Supervisor, Lehrsupervisor und Ausbilder in Supervision und Coaching, sowie Master-Coach (EASC). Er war 1. Vorsitzender der DGTA und Vice-President der ITAA, International Transactional Analysis Association.