29.10.2023, 11:00 im Kant-Kino Berlin (Kantstraße 54, 10627 Berlin)

Die Veranstaltungsreihe „Über/Mütter“ findet im Wintersemester 2023/24 unter der Leitung von Prof. Reinhold Görling in Kooperation mit dem Kant-Kino statt. Im Anschluss an die Filmvorführung besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion über den Film vor Ort.

Die Filmvorführungen im Kant-Kino (Kantstraße 54, 10627 Berlin) sind offen für alle Interessierte. Studierende der SFU können nach Vorzeige eines Studierendenausweises an der Kasse ein Ticket zum ermäßigten Preis von 5€ erwerben.

Über die Filmreihe

Niemand prägt die Entwicklung des Menschen so sehr wie der erste Mensch, mit dem wir über längere Zeit Kontakt haben und der die Sorge für unser Leben übernimmt: meist die Mutter. Im Zusammensein mit ihr entsteht ein eigener Sinn für die Kontinuität des Lebens und seinen Ort, Bedingungen für die Entwicklung des Selbst. Die Weise, wie wir zu einem Ich finden, das sich vom Anderen unterscheidet, die Art, wie wir mit dem Konflikt zwischen Abhängigkeit und Autonomiewunsch umgehen, bildet sich in der Interaktion mit der Mutter heraus. Es ist kein Zufall, dass in einer Zeit, in der die mediale Revolution, die Migration und soziokulturelle Veränderungen immense Anforderungen an uns stellen, uns in diesem Verhältnis zwischen Ich und Welt noch zu finden, Filme über Mütter und die Beziehung zwischen ihnen und ihren jungen oder schon längst erwachsenen Kindern nachdenken – mit ihren szenischen Mitteln, Bildern und Narrationen.

Über den Film: Beau is afraid (OmU)

Der Regisseur Ari Aster hat seinen fast dreistündigen Film mit der epischen Reise von Odysseus verglichen, die ihn erst nach 20 Jahren als Bettler heimkehren ließ. Jede Heimkehr ist auch eine Heimkehr zur Mutter. Was aber ist eine Odyssee, wenn die Mutter den Sohn nie hat gehen lassen, wenn Mobilfon, Überwachungskameras und der Psychoanalytiker jeden Schritt begleiten? Beaus (Joaquin Phoenix) Angst zu gehen ist genauso groß wie die zurückzukehren, seine Reise wird zur Flucht vor Verfolgung. In ihren Stationen werden auch kulturelle Formen und historische Dimensionen der Angst deutlich.

 

 

Kant Kino,
Kantstraße 54,
10627 Berlin
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