SFU PTW Wien Berlin Linz
Psychotherapiewissenschaft ONLINE Symposium
Psychotherapeut*in sein & werden in einer Welt des Umbruchs und Übergangs
FR 19. März 2021 von 16:00 bis 20:00 Uhr
Die Psychotherapie ist keine Subdisziplin der Psychologie oder Medizin mehr und konnte sich zunehmend emanzipieren. Die Gründung der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) 2005 trug der Entwicklung erstmals auch auf der Hochschulebene Rechnung und bot – zum damaligen Zeitpunkt weltweit einzigartig – ein grundständiges und konsekutives Studium der Psychotherapiewissenschaft an. Seit 2020 folgen immer mehr Universitäten im deutschsprachigen Raum dem SFU Modell des universitären Psychotherapiestudiums.
Die Sigmund Freud Privatuniversität verschränkt im PTW Studium Theoriebildung mit psychotherapeutischer Praxis; alle bedeutenden, teils an deutschen Hochschulen vernachlässigten Schulenrichtungen, sind in Forschung, Lehre und Praxis vertreten. Studierende werden ab dem 1. BA Semester zur Selbstreflexion angeleitet und sammeln erste Praxiserfahrung an den SFU Lehr- und Forschungsambulanzen. Eine volle fakultative akademische Karriere als Psychotherapiewissenschaftler*in wurde institutionell etabliert (Bachelor/Master/Doktorat/Habilitation).
Im 2020 erschienenen Sammelband (Pabst Verlag) „Universitäres Psychotherapiestudium – Das Modell der Sigmund Freud PrivatUniversität“ berichten Psychotherapiewissenschaftler*innen und Psychotherapeut*innen der PTW Fakultät erstmalig von ihren bisherigen einschlägigen Erfahrungen, von der theoretischen Fundierung, über die Lehre bis hin zur Forschung und Ausbildungsforschung an der größten Privatuniversität in Österreich, die neben Wien, Linz, Mailand, Ljubljana und Paris auch in Berlin vertreten ist. Der Paradigmenwechsel ist insofern von herausragender Bedeutung, da eine Institutionalisierung der Psychotherapiewissenschaft auf universitärer Ebene geschaffen und ein gesamteuropäisches Professionsverständnis der Psychotherapeut*innen erreicht werden konnte. Spezifiziert auf die Situation in Deutschland wurde die historische Chance zur Akademisierung wahrgenommen: die Weichen für eine (post)moderne und attraktive Psychotherapeut*innen Ausbildung wurden gestellt, Profiteure sind die Psychotherapie Patient*innen selbst im Rahmen der Regelversorgung und die neue sich nun entwickelnde Generation der Psychotherapeut*innen.
Die Integration (angrenzender) Wissenschaften und des herrschenden Methodenpluralismus in der Psychotherapie sowie die gleichzeitig eigenständige und gerechtfertigte Positionierung gemäß ihres Wesens sind schlussendlich die komplexe Herausforderung an die zukunftsgerichtete Psychotherapiewissenschaft. Die spezifischen Wissenschafts-, Methoden, Theorie- und Professionsverständnisse spiegeln einen Teil der Vielschichtigkeit und den dynamisch anhaltenden Diskurs der menschlichen Kultur- und Ideengeschichte wider. Im Zuge dessen werden hochschuldidaktische Fragen an Universitäten und künftigen akademischen Weiterbildungseinrichtung immer virulenter: Wie lernt man Psychotherapie? Wie lehrt man Psychotherapie? Um ein Studium der Psychotherapie an Universitäten durchführen zu können, bedarf es innovativer Hochschuldidaktik und studierendenzentrierte Lehre, um eine curriculare Kohärenz im Dreiklang mit Theorie, Praxis und persönlicher Entwicklung, zu ermöglichen, wobei die Lehre die Zusammenschau zwischen wissenschaftlichen Theorien und Methoden und der Berufs- und Lebenspraxis verdeutlichen soll.
Im Rahmen des PTW Symposiums sollen die Erfahrungen, Chancen, Bedenken und Zukunftsperspektiven in Zeiten einer krisenhaften und sich zunehmend digitalisierenden Welt für die Psychotherapiewissenschaft und die Psychotherapeut*innen selbst behandelt werden. Die Weiterentwicklung des neu entstandenen akademischen Heilberufs in Zeiten des globalen Umbruchs und Übergangs bergen enorme Herausforderungen und Problemkreise, und gleichzeitig aber auch große Chancen und Neuerungen für etablierte Kolleg*innen und die neue Generation.
Programm
16:00 Uhr: Begrüßung
Univ.-Prof. Dr. Jutta Fiegl
Dekanin Fakultät für Psychotherapiewissenschaft & SFU Vizerektorin
16:15 Uhr: Online Psychotherapie
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Alfred Pritz
Rektor der SFU
17:00 Uhr: Psychotherapie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Musterweiterbildungsordnung (MWBO) und die Kompetenzerweiterungen in Deutschland
Univ.-Prof. Dr. Georg Franzen
Departmentleitung PTW Berlin
17:30 Uhr: Psychotherapeutische Hochschuldidaktik und das Blended-learning-Paradigma
Univ.-Prof. Dr. Thomas Stephenson
Departmentleitung PTW Linz
18:00 Uhr: Pause
18:00 Uhr: PTW ELEVATOR PITCH
Psychotherapiewissenschaft in Deutschland
Ass.-Prof. Dr. Katharina Reboly
Direktorin SFU Berlin
PTW Wissenschaftstransfer & Hochschulkommunikation im Umbruch
Mag. Maximilian Pritz
Leiter SFU Hochschulkommunikation
Verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln in Lehre & Forschung
Mag.a Agnes Stephenson
PTW Linz
Mediale Präsenz von Gesundheit und Krankheit
Ass.-Prof. Dr. Isolde Reichel
Forschungskoordinatorin PTW Linz
Selbsterfahrung im Online-Modus
MMag. Katharina Janowitz
PTW Vizedekanin Lehre
Wie viel Medizin braucht die Psychotherapie?
Prof. Dr. med. Uta-Susan Donges
Professorin für Medizinische Grundlagen, Psychiatrie und Psychosomatik PTW Berlin
Psychotherapeut*in in Ausbildung / Psychotherapeut*in in Weiterbildung – Ein Übergang vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Praxis
Univ.-Ass. Alena Leukhardt, MSc.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin & PiA PTW Berlin
Psychotherapeutische Ambulanzen
Univ.-Ass. MMag. Lisa Winter
Stv. Leiterin der SFU Lehr- und Forschungsambulanzen
Kinder- und Jungendlichenpsychotherapie
Univ.-Ass. Mag. Esther Richter
Leiterin SFU Kinder- und Jugendlichenambulanzen
Kollektive Traumatisierungen und gesellschaftliche Akzeptanz für Psychotherapie
Assoz.-Prof. Dr. Carlos Watzka
PTW Linz
Der Körper in der Psychotherapie
Eva Wimmer, Birgitta Schiller, Manfred Reisinger, Isabella Wagner, Jutta Fiegl, Kathrin Mörtl
Methodenpluralismus & Verfahrensvielfalt in der modernen Psychotherapie
Univ.-Prof. Dr. Jutta Fiegl
PTW Dekanin
19:40 Uhr: Plenum Großgruppe I Quo Vadis Psychotherapie in der Welt des Umbruchs und Übergangs?
Moderation: Katharina Reboly
20:00 ENDE